Startseite • Maßnahmen • Ernährung und Trinken • Wieder voll im Trend: das Fasten
Die Fastnacht (oder auch Karneval, Fasching, Fasnet) ist schon lange vorbei und nach all der Völlerei endete nun auch die Fastenzeit zum Osterfest. Das Fasten gibt es schon sehr lange und in den letzten Jahren hat es vor allem als Abnehm-Methode wieder einen Aufschwung erlebt. Doch wieso soll Fasten gut für mich sein? Brauche ich hierzu wirklich ärztliche Begleitung? Und kann ich das überhaupt mit meinem Alltag und meiner Arbeit vereinen? Diese und weitere Fragen stellen sich viele Beschäftigte zu dieser Jahreszeit. Um ein bisschen Ordnung in dieses Fragenwirrwarr zu bringen, haben wir hier eine kleine Übersicht mit den wichtigsten Fakten für Sie.
Heilfasten – ein Überblick
Beim klassischen Fasten verzichtet eine Person für begrenzte Zeit auf feste Nahrung und Genussmittel. Achtung: bitte das Fasten von ärztlicher Seite begleiten lassen! Um den erfolgreichen Einsatz des Fastens zu gewährleisten, sollte das Fasten von Ärzten oder Therapeuten betreut werden, die für die Fastentherapie zertifiziert sind.
Das sogenannte „Heilfasten“ basiert auf einer jahrtausendealten Tradition und soll sowohl Körper, Geist als auch die Seele reinigen. Außerdem kann das Fasten beim Einstieg in die Gewichtsabnahme behilflich sein und der Linderung von Krankheitssymptomen dienen. Das Heilfasten nach Buchinger ist die bekannteste Fastenform. Bei dieser wird dem Körper eine geringe Menge Energie, in Form von Gemüsebrühe, Säften und Honig zugeführt. Zudem soll der/die Fastende, ganz nach dem Handlungsfeld des IFBG, Stress meiden und seine persönliche digitale Balance herstellen. Dafür soll die Zeit schönen Dingen wie Musik, Büchern, der Natur und der Meditation gewidmet werden. Andauern soll die Fastenperiode laut Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung (ÄGHE) sieben bis zehn Tage. Außerdem gibt es einen Vorbereitungstag und drei Nachbereitungstage, in denen die Normalisierung des Essverhaltens angestrebt wird.
Gesundheitsbezogene Vorteile des Fastens
Die vorteilhaften Effekte des Fastens können bei vielen verschiedenen Krankheitsbildern beobachtet werden: bei Metabolischem Syndrom, chronischen Entzündungen, chronischen kardiovaskuläre Krankheiten, chronischen Schmerzzuständen, atopischen und psychosomatischen Krankheiten. Dies ist auch interessant für Arbeitgeber, da psychische Störungen, muskuloskelettale Erkrankungen und Erkrankungen des Atemwegssystems die Erkrankungen sind, die im Arbeitsalltag für die meisten AU-Tage sorgen (TK-Report „Arbeitsunfähigkeit“,2018).
Fasten und Arbeiten – geht das?
Nun ist aber die berechtigte Sorge von vielen Beschäftigten, dass das Fasten zu viele Nebenwirkungen mit sich bringt und der Körper durch den Nährstoffmangel zu schwach für die Arbeit ist. Vorerst muss betont werden, dass kein Fastenvorgang, insbesondere nicht der erste, ohne ärztliche oder zertifizierte fachtherapeutische Betreuung durchgeführt werden sollte. Zudem gibt es Personengruppen mit Vorbelastungen, wie Diabetes oder Suchterkrankungen, die Fasten nur unter fachärztlicher Betreuung durchführen sollten. Innerhalb dieses Rahmens kann dann auf die Nebenwirkungen des Fastens, wie beispielsweise Kreislaufprobleme, leichte Unterzuckerung, Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe oder Schlafprobleme, reagiert werden. Die Nebenwirkungen sind jedoch in der Regel nicht so ausgeprägt, dass sie zum Abbruch des Fastens oder einer Arbeitsunfähigkeit führen.
Prinzipiell besteht bei richtig durchgeführtem Fasten laut Experten der ÄGHE eine gute Leistungsfähigkeit ohne Hungergefühl. Ob eine Fastenkur neben dem normalen Arbeitsalltag durchgeführt werden sollte, liegt schlussendlich aber in der Hand des individuellen Arbeitnehmers. Prinzipiell wird während des Fastenvorgangs körperliche Aktivität sogar empfohlen. Jedoch sind Genussmittel wie Kaffee oder Nikotin, die bei vielen zum Arbeitsalltag gehören, untersagt. Allgemein müssen beim Fasten Gewohnheiten umgestellt, Alltagsaktivitäten eingeschränkt und mehr Ruhe bewahrt werden. Sieht man sich dem als Individuum und Beschäftigter gewachsen, so steht dem erfolgreichen Fasten (während der Arbeitszeit) nichts im Wege.
Fast fertig!
Noch ein kleiner Tipp zum Schluss: wem die vorgestellte Form des Heilfastens ein zu großer Schritt ist, der kann sich auch an abgewandelten Fastenformen orientieren. Wie wäre es denn mal mit einer Fastenwoche ohne tierische Lebensmittel oder ohne Genussmittel wie Süßigkeiten und Alkohol? Oder, ganz im Rahmen der digitalen Balance, eine Fastenzeit ohne Social Media?! Egal ob während der Arbeit oder in der Freizeit, eines ist sicher: nach dem Fasten kann mit einem neuen Schwung an Kraft und Energie in den Alltag starten!