Startseite • Analysen • Studien • Die Feedbackkultur der Organisationen in Deutschland hat Verbesserungspotential
Cathrin Kukutschka
Ergebnisse der Studie „How’s work“ zeigen: Die Feedbackkultur scheint in den Organisationen ausbaufähig zu sein. 37.7% der befragten Beschäftigten geben an, nie, fast nie oder selten von ihren Vorgesetzten Feedback zur Qualität ihrer Arbeit zu erhalten. Handlungsbedarf wird vor allem in einem Bereich gesehen.
Auch wenn nicht jede Art des Feedbacks positive Effekte nach sich zieht (Stöcker et al., 2020), ist eine gesunde Feedbackkultur für eine gute Leistung und eine hohe Arbeitsmotivation unabdingbar.
Die Wenigsten erhalten regelmäßig Rückmeldung zur Qualität ihrer Arbeit
Auf die Frage hin wie oft der eigene Vorgesetzte von Beschäftigten über die Qualität der eigenen Arbeit spricht geben 37.7% der Befragten an nie, fast nie oder selten von ihren Vorgesetzten Feedback zur Qualität der Arbeit zu erhalten. 36.5% erleben dies manchmal und 22.7% oft. Lediglich 3.2% der Befragten geben an, dass sie immer von ihren Vorgesetzten Rückmeldung zur Qualität ihrer Arbeit erhalten.
Geographische Unterschiede in der Feedbackkultur
Ein interessanter Befund betrifft den signifikanten Unterschied in den Altersgruppen (X²(12) = 55.54, p = .000, n = 10.116). 16.9% der Beschäftigten im Alter von 50 Jahren und älter gibt an, nie oder fast nie Feedback von ihren Vorgesetzten zur Arbeitsqualität zu erhalten. Damit liegen sie vor den 40- bis 49-Jährigen (13.9%), den 30- bis 39-Jährigen (13.6%) sowie deutlich vor der Altersgruppe der Bis-29-Jährigen (10.7%). Auch hinsichtlich der Organisationsform werden Unterschiede sichtbar (X²(4) = 58.04, p = .000, n = 10.800). Die Beschäftigten Öffentlicher Einrichtungen geben statistisch signifikant häufiger an, nie oder fast nie Feedback zur Arbeitsqualität von Vorgesetzten zu erhalten (20.1%), als Beschäftigte aus Wirtschaftsunternehmen (13.0%). Zwischen den Beschäftigten aus Organisationen mit Sitz im Osten oder Westen Deutschlands zeigt sich ebenfalls ein Unterschied (X²(2) = 65.67, p = .000, n = 9.817). In Organisationen mit Sitz im Westen Deutschlands erhalten die Beschäftigten häufiger meistens oder immer Feedback (27.2%) als in Organisationen mit Sitz im Osten Deutschlands (19.5%).
Beschäftigte sehen Handlungsbedarf vor allem in einem Bereich
Wie häufig Beschäftige Feedback zu der Qualität ihrer Arbeit erhalten, hängt statistisch signifikant mit allen im Rahmen der Studie erfassten Facetten der Führungsqualität zusammen. Signifikante Unterschiede ergeben sich zudem hinsichtlich des wahrgenommenen Handlungsbedarfs im Bereich Informationsfluss und transparente Kommunikation (X²(2) = 171.04, p = .000, n = 5.724). 89.1% der Beschäftigten, deren Vorgesetzten nie, fast nie oder selten mit ihnen über die Qualität ihrer Arbeit sprechen, sehen hier einen Handlungsbedarf.
Möchten Sie noch mehr zur Studie „How’s work“ erfahren? Auf LinkedIn teilen wir wöchentlich Clips zu Fakten der Beschäftigtenstudie. Sie haben darüber hinaus die Möglichkeit, hier das Kapitel zum Thema Feedback downzuloaden und hier den Clip mit allen wichtigen Fakten anzuschauen.
Quellen:
Stöcker, A.-K., & Schütz, A. (2020). Feedback, Formulierung von. In M. A. Wirtz (2020). Lexikon der Psychologie. (19. Auflage). Hogrefe.