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Ernährungsempfehlung im Hinblick auf Obst, Gemüse und dem Trinken stellt für Beschäftigte eine große Herausforderung dar
- 24. November 2021
- Allgemein, Analysen, Ernährung und Trinken, Studien
Gerade einmal 2.3% der Beschäftigten erreichen die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) hinsichtlich Obst- und Gemüseverzehr – Frauen eher als Männer. Beim Trinken sieht es ähnlich schlecht aus: Ganze 40% der Befragten erreichen die empfohlene Trinkmenge von 1,5 Liter pro Tag nicht. Handlungsbedarf in der eigenen Organisation sehen 64.6% der Beschäftigten vor allem in einem Bereich.
Eine vollwertige Ernährung sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind Basis für ein gesundes Leben. Sie reduzieren nicht nur das Risiko für diverse Krankheiten (WHO, 2020), sondern fördern auch die eigene Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden (Owen et al., 2017). Zu einer vollwertigen Ernährung gehört neben dem der Verzehr von reichlich Obst und Gemüse, eine ausreichende Flüssigkeitsmenge. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt – auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse – den Verzehr von mindestens 5 Portionen Obst und/oder Gemüse pro Tag sowie einer Trinkmenge von mindestens 1,5 Litern pro Tag (DGE, 2017).
Beschäftigte nehmen zu wenig Obst und Gemüse zu sich und trinken zu wenig
Bezogen auf die Frage, wie viele Portionen Obst und Gemüse die Beschäftigten üblicherweise an einem gewöhnlichen Arbeitstag vom Aufstehen bis zum Zubettgehen zu sich nehmen, wird deutlich, dass die meisten Beschäftigten zu wenig zu sich nehmen. Ganze 97,7% von insgesamt 10.995 befragten Beschäftigten erreichen die von der DGE empfohlene Menge von 5 und mehr Portionen Obst und/oder Gemüse pro Tag nicht. Bei der Frage, wie viel Beschäftigte täglich trinken, schaffen gerade einmal 61,3% die empfohlene Trinkmenge von 1,5 Litern.
Frauen ernähren sich „bunter“ als Männer, trinken aber weniger
Beim täglichen Verzehr von Obst und/oder Gemüse zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede (Χ²(2) = 409.34, p = .000, n = 10.052): Weibliche Beschäftigte essen insgesamt mehr Obst und/oder Gemüse (3 und mehr Portionen: 37.5%) als männliche Beschäftigte (3 und mehr Portionen: 19.3%).
Darüber hinaus variiert der Obst- und/oder Gemüsekonsum auch in Abhängigkeit der geographischen Lage der Organisation (Χ²(2) = 66.92, p = .000, n = 10.003): Beschäftigte aus Organisationen mit Sitz im Osten Deutschlands verzehren tendenziell mehr Obst und/oder Gemüse (3 und mehr Portionen: 34.4%) als Organisationen mit Sitz im Westen Deutschlands (3 und mehr Portionen: 25.5%).
Auch bei der Flüssigkeitsaufnahme existieren Unterschiede zwischen den Geschlechtern (X²(1) = 133.785, p = .000, n = 9.947). Männliche Beschäftigte geben häufiger an, 1.5 Liter pro Tag zu trinken (66.5%) als weibliche Beschäftigte (55.0%). Damit überschreitet beinahe jede Zweite die 1.5-Liter-Schwelle nicht. Betrachtet man verschiedene Altersgruppen innerhalb der Stichprobe, erkennt man statistische Unterschiede (X²(3) = 36.352, p = .000, n = 10.156) mit einem klaren Trend: Je älter die Gruppe, desto seltener wird die 1.5-Liter-Schwelle überschritten. Mit Abstand am häufigsten erreichen die Beschäftigten unter 30 Jahre die täglichen 1.5 Liter (67.1%). Damit heben sie sich statistisch signifikant von den anderen Gruppen ab. Der größte Unterschied besteht zu der Gruppe 50 und älter, in welcher nur 58.7% der befragten Beschäftigtenmehr als 1.5 Liter am Tag trinken.
64.4% der Beschäftigten sehen Handlungsbedarf
64.6% von insgesamt 2.477 befragten Beschäftigten sehen Handlungsbedarf im Bereich „Kantine und Verpflegung“. Interessant ist, dass diejenigen, die geringe Mengen Obst und/oder Gemüse verzehren (0-2 Portionen: 64.2%), einen höheren Handlungsbedarf sehen als Personen, die 5 und mehr Portionen zu sich nehmen (47.7%) (Χ²(2) = 7.37, p = .025, n = 2.364).
Darüber hinaus äußern 48.5% von insgesamt 6.344 befragten Beschäftigten den Wunsch, an Angeboten im Bereich Ernährungsberatung teilzunehmen.
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Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), 2017: https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/ vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/ (Abgerufen am 16.08.2021)
Owen, L., & Corfe, B. (2017). The role of diet and nutrition on mental health and wellbeing. Procee-dings of the Nutrition Society, 76(4), 425-426. doi:10.1017/
WHO, 2020: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/healthy-diet (Abgerufen am 16.08.2021)