Startseite • Analysen • Studien • #whatsnext2020-Ergebnisse XIII: Gesundheitstage für Kommunikation am beliebtesten
Viele Organisationen sehen sich im Rahmen des BGM mit der Herausforderung konfrontiert, wie sie v. a. ihre weniger gesundheitsaffinen Beschäftigten für eine Partizipation an BGM-Angeboten gewinnen können. Dem strategischen Kommunikationsmanagement kommt hierbei eine zunehmend bedeutsame Rolle zu. Diese Erkenntnis scheint sich auch bei den Organisationen durchzusetzen: 53.1 % geben an, dass die Gesundheitskommunikation eine eher große oder große Bedeutung für sie hat. Dies ist unter anderem ein Ergebnis der #whatsnext2020. Die Inhalte des 13. Kapitels zum Thema Gesundheitskommunikation möchten wir hier näher vorstellen.
Allgemein wird Gesundheitskommunikation in 58.9 % der Organisationen umgesetzt. Der klassische Gesundheitstag spielt dabei noch eine besondere Rolle, wird aber immer mehr durch das Intranet und Mediawerbung ergänzt. Viele Organisationen wünschen sich mehr Infos zum Nutzen und zur Umsetzung der Gesundheitskommunikation.
Größere Organisationen haben mehr Gesundheitskommunikation umgesetzt
So wurde unter anderem gefragt: Werden bzw. wurden Angebote oder Maßnahmen zum Thema Gesundheitskommunikation in Ihrem Unternehmen ein- bzw. durchgeführt?
58.9 % der Organisationen geben an, dass aktuell bereits Maßnahmen der Gesundheitskommunikation durchgeführt werden. Weitere 9.1 % berichten davon, dies künftig tun zu wollen. Ein gutes Viertel (26.7 %) gibt an, dass noch keine Angebote oder Maßnahmen in diesem Bereich ein- oder durchgeführt wurden. Besondere Auffälligkeiten: Im Hinblick auf die Größe der Organisationen zeigen sich signifikante Unterschiede (Χ²(12)=127.04,p<.001). Mittlere Organisationen (55.3 %), größere Organisationen (65.8 %) und Großorganisationen (74.3 %) sind im Bereich der Gesundheitskommunikation aktiver als kleine Organisationen (29.9 %) und Kleinstorganisationen (22.9 %).
Außerdem haben wir gefragt, welche der folgenden Angebote bzw. Maßnahmen zum Thema Gesundheitskommunikation bisher in den Unternehmen ein- bzw. durchgeführt wurden.
Spitzenreiter bei den umgesetzten Maßnahmen sind Gesundheitstage bzw. -wochen, die von 77.6 % der Organisationen genutzt werden, um über Gesundheitsthemen zu informieren. Weitere „Klassiker“ wie das Intranet (66.4 %) sowie Flyer, Poster oder Infoscreens (61.5 %) komplettieren die Top 3 der umgesetzten Gesundheitskommunikationsmaßnahmen. Bislang noch wenig Beachtung in den Organisationen finden Guerilla-Aktionen (3.7 %), bei denen überfallartig für Aufsehen gesorgt wird, um einen bleibenden Eindruck bei den Beschäftigten zu hinterlassen. Besondere Auffälligkeiten: Mitarbeitergespräche werden von Wirtschaftsunternehmen (39.1 %) signifikant häufiger (Χ²(2)=11.66,p<.01) im Zusammenhang mit der strategischen Gesundheitskommunikation genutzt als von Einrichtungen des Öffentlichen Dienstes (24.8 %).
Auch im Hinblick auf die Organisationsgröße zeigen sich Unterschiede. Gesundheitstage bzw. -wochen, Intranet, Newsletter/E-Mail und Informationen in Mitarbeiterzeitungen werden von größeren Organisationen und Großorganisationen häufiger genutzt als von mittleren, kleinen und Kleinstorganisationen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird an dieser Stelle auf die Nennung der statistischen Parameter sowie der einzelnen Angaben verzichtet.
Intranet wird zukünftig weiterhin viel genutzt werden
Auf die Frage, welche der folgenden Angebote bzw. Maßnahmen zum Thema Gesundheitskommunikation im Unternehmen geplant werden umzusetzen, antworteten die Unternehmensverantwortlichen folgendermaßen: Guerilla-Aktionen (6.6 %) sowie Gesundheitscodices bzw. Gesundheitsleitbilder (17.6 %) liegen auch bei den geplanten Maßnahmen auf den beiden letzten Plätzen. Das Intranet (58.2 %) und Gesundheitstage bzw. -wochen (70.3 %) führen die Rangliste auch hier an.
Im Mittelfeld haben sich lediglich marginale Verschiebungen im Vergleich zu den bereits umgesetzten Angeboten ergeben. Besondere Auffälligkeiten: In Bezug auf die geplante Umsetzung von Maßnahmen der Gesundheitskommunikation zeigen sich signifikante Unterschiede im Hinblick auf die Planung von Gesundheitstagen bzw. -wochen (Χ²(4)=17.16, p<.01). Großorganisationen (86.4 %) und größere Organisationen (82.6 %) planen diese deutlich häufiger als kleine Organisationen (14.3 %).
„Gesundheitstage sind ein wichtiger Kommunikationsweg in der BGF. Wichtiger als einmalige Aktionen ist aber die strukturelle und kulturelle Verankerung des Themas Gesundheit in der Organisation.“
Wiebke Arps (TK)
So wurde gefragt: Was braucht es, damit Sie Angebote bzw. Maßnahmen zum Thema Gesundheitskommunikation in Ihrem Unternehmen umsetzen? 26.7 % der Organisationen geben an, dass sie bislang keine gesundheitsbezogenen Kommunikationsmaßnahmen umsetzen. Mehr als die Hälfte dieser Organisationen wiederum sagt, dass ein höherer Bedarf bzw. eine höhere Bedeutung des Themas notwendig wäre (59.0 %), um aktiv zu werden. Zudem wünschen sich die Organisationen mehr Informationen über den Nutzen sowie ein höheres Engagement der Führungskräfte (jeweils 52.2 %). Des Weiteren können aus Sicht der Organisationen mehr Wissen über die Umsetzung (43.3 %) sowie mehr finanzielle Ressourcen (40.3 %) dabei helfen, Gesundheitskommunikationsmaßnahmen zu etablieren. Insbesondere die Bereitstellung von Informationen zum Nutzen und zur Umsetzung kann von Dienstleistern und Sozialversicherungsträgern übernommen werden und sollte daher künftig stärker in deren Fokus gerückt werden.
Spannende Erkenntnis aus dem BGM Beschäftigtenbarometer (N=8636): 51.8 % der Beschäftigten geben an, gut über Gesundheitsangebote in ihrer Organisation informiert zu sein. Nur 17.9 % fühlen sich schlecht informiert.
Besondere Auffälligkeiten: Mehr Engagement der Führungskräfte ist für Einrichtungen des Öffentlichen Dienstes (66.2 %) signifikant häufiger ein Gelingensfaktor als für Wirtschaftsunternehmen (47.2 %) (Χ²(2)=7.29, p<.05). Auch im Hinblick auf die Unternehmensgröße zeigen sich Unterschiede: Größere Organisationen (62.0 %) sowie Großorganisationen (64.9 %) nennen diesen Aspekt häufiger (Χ²(4)=12.79, p<.05) als Kleinstorganisationen (26.9 %). Darüber hinaus ist auffällig, dass das größere Engagement der Führungskräfte signifikant häufiger (Χ²(3)=29.07, p<.001) von Gesundheits- (62.5 %) und Personalverantwortlichen (48.3 %) als Gelingensfaktor angegeben wird als von Geschäftsführenden (14.3 %).
Schließlich zeigt sich ein weiterer Unterschied im Hinblick auf die personellen Ressourcen: Öffentliche Einrichtungen (47.7 %) sagen signifikant häufiger als Wirtschaftsunternehmen (25.9 %), dass sie mehr hiervon bräuchten (Χ²(2)=12.12, p<.01).
Hier können Sie sich das ganze Kapitel zum Thema „Gesundheitskommunikation“ inklusive aller Grafiken des Studienbandes #whatsnext2020 herunterladen.
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