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Best-Practice: Die Schlafkampagne bei den Bezirkskliniken Schwaben
- 28. Juni 2023
- Maßnahmen, Schlaf und Erholung
Bei den Bezirkskliniken Schwaben steht die betriebliche Gesundheit dieses Jahr mit an vorderer Stelle. In Kooperation mit der AOK Bayern starteten sie im Frühjahr ihre Schlafkampagne 2023. Und das IFBG war mittendrin statt nur dabei. Gemeinsam mit Maike Sauermann (IFBG) erstellte Hanna Wagner (Bezirkskliniken Schwaben) ein rundes Konzept zum Thema Schlaf und Erholung. Durch die verschiedenen Formate und Inhalte konnten die Beschäftigten Tipps und Tricks für ihr Schlafzimmer mit nach Hause nehmen, um stets eine erholsame Nacht zu haben. Julia Langmesser (FBG) übernahm das Projektmanagement, begleitete die fünf Vor-Ort-Parcours und referierte zu den Themen Schlaf und Medienkonsum sowie Gesunder Schlaf und Schichtarbeit und gab Praxistipps gegen das Grübeln im Bett.
Der Vor-Ort-Parcours zum Thema Schlaf und Erholung
Der Vor-Ort-Parcours zum Thema Schlaf und Erholung besteht aus bis zu sieben Stationen, die unterschiedliche Schwerpunkte in Bezug auf unseren Schlaf aufgreifen. Zum einen wird den Besucherinnen und Besuchern des Parcours gezeigt, wie sie ihre Morgenroutine entspannt und nachhaltig gestalten können, um leicht „aus dem Bett zu kommen“. Zum anderen werden Schlaf-Hacks aufgezeigt, die das Ein-, Durch- und Ausschlafen verbessern können und einen positiven Einfluss auf die eigene Schlafqualität haben. Die weiteren Stationen befassen sich mit den Themen Tagesgestaltung, Abendroutine, Schlafhelferchen, Schlafhygiene und Schichtarbeit.
Die Stationen selbst beinhalten, neben einem Informationsbanner, zahlreiche interaktive Elemente wie Schlaf-Gadgets (z. B. Lichtwecker und Gewichtsdecke), Factsheets, Quiz, Tipp-Clips, Schlaftest, Fact- und Worksheets und vieles mehr.
An der achten Station – der VR-Station – können die Beschäftigten in die virtuelle Welt des Schlafs eintauchen und müssen in einem virtuellen Schlafzimmer verschiedene „Schlafstörer“ eliminieren.
Drei Fragen an Hanna Wagner
Schlaf ist für die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) ein wichtiges Handlungsfeld. Denn 34,0 % der weiblichen und 27,4 % der männlichen Erwerbstätigen haben ein auffälliges Schlafverhalten oder sogar ausgeprägte Schlafstörungen. Dies zeigen unsere Daten von rund 7.690 Beschäftigten verschiedener Branchen (IFBG-Datenbank). Doch wurde in der Studie #whatsnext – Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt (2023) ersichtlich, dass das Thema Schlaf, jetzt und auch in drei Jahren, betrieblich eine geringe Bedeutung zugetragen wird. Daher freuen wir uns umso mehr, wenn Organisationen das Thema Schlaf und Erholung als BGF-Maßnahmen integrieren, denn schlechter und unzureichender Schlaf hat negative Auswirkungen auf unsere physische wie psychische Gesundheit.
Hanna Wagner, BGM-Koordinatorin der Bezirkskliniken Schwaben, war verantwortlich für die Organisation der Vor-Ort-Parcours an fünf verschiedenen Standorten, der unterschiedlichen Vorträge und des 3D-Parcours. Heute stellt sie sich unseren Fragen, um ihre Best-Practice-Erfahrung zu teilen.
IFBG: Liebe Frau Wagner, das Thema Schlaf ist noch lange kein Dauerbrenner in der Betrieblichen Gesundheitsförderung. Warum haben Sie sich für das Thema Schlaf und Erholung entschieden?
Hanna Wagner: Unser BGM steckt noch in den Kinderschuhen und da war uns ganz besonders wichtig, mit Themen zu starten, die unseren Mitarbeiter:innen aktuell wichtig sind. Wir starteten hierzu Ende 2021 eine Gesundheitsumfrage. Aus den Ergebnissen konnten wir den gesunden Schlaf als einen Schwerpunkt für unser Halbjahresprogramm herausfiltern. Auch die psychische Gefährdungsbeurteilung, die wir im Dezember 2022 durchführten, hat dies bestätigt. Schlaf ist ein wichtiges, aber bisher leider unterschätztes Thema. Umso wichtiger ist es, dass wir den gesunden Schlaf auch im Arbeitsalltag aufgreifen.
IFBG: Wie war Ihre Erfahrung mit der Organisation und Durchführung der Parcours und Vorträgen? Was würden Sie nächstes Mal anders oder sogar besser machen?
Hanna Wagner: Die Zusammenarbeit mit dem IFBG war sehr professionell und hat uns viel Spaß gemacht. Unser BGM-Team arbeitet über verschiedene Standorte hinweg. Für einige war der Schlafparcours noch ganz neu, weshalb uns ein gemeinsamer, virtueller Austausch zwischen uns BGM-Koordinatorinnen der Bezirkskliniken Schwaben und den Mitarbeiterinnen des IFBG sehr geholfen hat. Letzte Zweifel konnten so aus dem Weg geräumt werden. Da unsere Standorte in ihrer Größe und Lage sehr variieren, würden wir im nächsten Jahr etwas spezifischer für die einzelnen Standorte planen. Was beim einen Standort funktioniert, kann bei einem anderen eher schleppend anlaufen. Wir lernen immer wieder dazu und versuchen unsere Angebote möglichst passgenau zu konzipieren.
IFBG: Und jetzt Sie! Was ist Ihr No. 1 Schlaf-Tipp, um eine erholsame Nacht zu haben?
Hanna Wagner: Zum Glück habe ich meist keine Probleme einzuschlafen und am Morgen erholt aufzuwachen. Für mich war neu, dass eine Schlafphase etwa 90 Minuten dauert und unser Wecker morgens zwischen den Schlafphasen klingeln sollte, um dann besser aufzuwachen. Seitdem rechne ich vor dem Einschlafen gerne aus, um wie viel Uhr ich morgens von meinem Wecker geweckt werden möchte. Unter der Woche klappt es aus organisatorischen Gründen nicht immer, aber seit den Gesundheitstagen versuche ich meinen Wecker nach meinen Schlafphasen zu stellen.
Unsere Angebote für ausgeschlafene Beschäftigte
Das Thema Schlaf ist unser „Steckenpferd“, was sich auch in unseren Leistungen widerspiegelt. Alle unsere Analysen, Webinare, Parcours sowie weitere Formate und Inhalte basieren auf wissenschaftlichen Grundlagen, die stets durch unsere Expertinnen und Experten geprüft und aktualisiert werden.
Zum Thema Schlaf und Erholung bieten wir zahlreiche digitale und analoge Maßnahmen an, die wunderbar als hybride Veranstaltungen kombiniert werden können. Neben unseren Webinaren, Workshops und Co. bilden die Parcours – sowohl vor Ort als auch digital – das Highlight im Bereich Schlaf und Erholung.
Alle unsere Angebote und mehr zum Thema Schlaf und Erholung in Ihrer Organisation finden Sie hier.