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BGM-Bedarfsanalyse – Herausfinden, was für Beschäftigte wirklich wichtig ist
Um ein Betriebliches Gesundheitsmanagement bedarfsgerecht zu gestalten, ist es von großer Bedeutung, die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu kennen. Die Gesundheit der Beschäftigten sollte an erster Stelle stehen, um eine lange und unbeschwerte Zusammenarbeit zu garantieren. Arbeitsfehlzeiten, mangelnde Leistungsfähigkeit sowie Frühberentungen können Folgen von Gesundheitsbeschwerden sein. Daher sind die Erhaltung sowie die Förderung der Gesundheit durch das Unternehmen kein Thema, das auf morgen verschoben werden sollte. Trotzdem sollten Maßnahmen nicht ohne konkrete Zielführung erfolgen. Deshalb gilt es vor der Durchführung von Maßnahmen, die Bedarfe und Belastungen der Mitarbeitenden zu erkennen, um diese daraufhin zielgenau behandeln zu können.
Mitarbeiterbefragungen: So geht’s
Das IFBG erhebt die Bedarfe der Beschäftigten meist über Befragungen – entweder digital oder analog durch Printfragebögen. Dabei werden unterschiedliche Gebiete der Gesundheit abgefragt, um folglich einen ganzheitlichen Eindruck des Gesundheitszustandes und vor allem der Belastungen zu erhalten. Um möglichst viele Beschäftigte zu erreichen, ist es elementar, dass die Kommunikation reibungslos stattfindet und alle erreicht. So kann gewährleistet werden, dass in einem Befragungszeitraum von ca. drei Wochen möglichst viele Mitarbeitende die Möglichkeit haben, an der Befragung teilzunehmen und sich einbringen können. Eine hohe Teilnahmequote ist wichtig für aussagekräftige Ergebnisse, von denen im besten Fall ein hinreichender Einblick in die Gesundheit der Beschäftigten erfolgt.
Die Grundlage der Befragung wird durch das Gesundheitsverhalten, und den -zustand abgedeckt
Im Rahmen der BGM-Bedarfsanalyse werden wichtige Merkmale der Gesundheit erfasst. Allen voran wird das Verhalten des Mitarbeitenden rund um dessen Gesundheit erhoben. So werden inhaltlich beispielsweise Fragen zur Ernährung, zur körperlichen Aktivität sowie zum Raucherstatus erfragt. Ein nicht zu vernachlässigender Faktor für die Gesundheit stellt hierbei auch das Schlafverhalten dar. Oft sind Beschäftigte in Schichtarbeit in diesem Bereich besonders belastet und profitieren in hohem Maße von gezielten Maßnahmen.
Das zweite Gebiet der Befragung wird durch Fragen über den allgemeinen Gesundheitszustand abgedeckt. Dabei werden Faktoren wie körperliche Beschwerden beleuchtet. Die Mitarbeitenden können das Schmerzempfinden der letzten Wochen anhand verschiedener Bereiche des Körpers reflektieren und angeben.
Die Meinung der Mitarbeitenden ist gefragt
Über die Grundlagen des gesundheitlichen Ist-Zustandes hinaus bestehen viele weitere Möglichkeiten, auch vertiefende Informationen über die Gesundheit sowie die Bedarfe der Beschäftigten in Erfahrung zu bringen. Diese können besonders wertvoll für den anschließenden Weg der unternehmensinternen BGM-Verantwortlichen oder des Arbeitskreises sein. So können zum Beispiel einzelne Teilnahmewünsche und Vorstellungen konkret abgefragt werden. Eine Liste mit Gesundheitsangeboten hilft den Mitarbeitenden, ihre Wünsche und Anregungen zu konkretisieren. Eine anschließend offen gestellte Frage kann auch darüberhinausgehende Vorstellungen erfassen. Die Unternehmen sind anschließend in der Lage, die Bedarfe präzise einzuschätzen und konkrete Maßnahmen zu planen.
Auch bereits bestehende Gesundheitsangebote der Unternehmen finden bei der BGM-Bedarfsanalyse ihren Platz. So kann beispielsweise eine Evaluation im Rahmen der Befragung auf einfache Weise eingearbeitet werden. Bestimmte Bereiche können direkt angesprochen werden, zum Beispiel: „sehen Sie Handlungsbedarf in der Kantine Ihres Unternehmens?“ Aus einer Vielzahl an Möglichkeiten ist eine passgenaue Befragung der Mitarbeitenden möglich, ganz nach den Wünschen des Unternehmens.
Unsere Empfehlung für eine Gesundheitsbefragung, die nicht nur die Oberfläche abdeckt
Um die BGM-Bedarfsanalyse detaillierter und tiefgreifender zu gestalten, ist es möglich, die Auswertung nicht nur auf die gesamte Belegschaft zu beziehen, sondern abteilungsspezifische Daten auszuwerten. So ist ein noch genauerer Blick in die Bedarfe der verschiedenen Bereiche Ihrer Organisation möglich. Denn verschiedene Abteilungen decken auch verschiedene Arbeitsbereiche ab und haben so auch oft unterschiedliche Belastungen und Bedarfe.
In Zusammenarbeit mit GSW-Kamen für eine BGM-Bedarfsanalyse
Die BGM-Verantwortlichen der GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen, Bönen und Bergkamen haben im November des vergangenen Jahres eine solche BGM-Bedarfsanalyse online unter den Beschäftigten in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse und dem IFBG durchgeführt. Die Befragung umfasste sowohl Fragen zum Gesundheitsverhalten als auch zum Gesundheitszustand. Außerdem hatten die Beschäftigten die Möglichkeit, Handlungsbedarfe wie beispielsweise ergonomische Ausstattung der Arbeitsräume anzugeben. Des Weiteren konnten sie Teilnahmewünsche an verschiedensten Angeboten zur Gesundheitsförderung äußern. Durch die Abfrage der Tätigkeitsbereiche konnten spezifische Handlungsbedarfe und Fördermöglichkeiten speziell für Schichtarbeitende aufgezeigt werden.
Sonja Hage, Ansprechpartnerin des IFBG für die GSW-Kamen, stellte die Ergebnisse der Befragung Anfang dieses Jahres in einer ausführlichen virtuellen Präsentation einem Gremium aus Personal- und BGM-Mitarbeitenden, Arbeitssicherheit und Betriebsratsmitgliedern vor. Zur noch detaillierteren Ergebnis-Einsicht bekommen die Verantwortlichen zusätzlich zur Präsentation eine Ergebnismatrix, in der alle Ergebnisse nach Kopfgruppen wie Alter, Geschlecht und Tätigkeitsgruppe dokumentiert sind. Bestandteil der Präsentation waren ebenfalls Handlungsempfehlungen. Auf Basis dieser können Maßnahmen noch spezifischer angepasst und neu entwickelt werden.
Neben der BGM-Bedarfsanalyse umfasst das Analysen-Portfolio des IFBG unter anderem auch Psychische Gefährdungsbeurteilungen und Analyse-Workshops.