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Der Internationale Tag der Pflegenden erinnert uns nicht nur an die unermüdliche Arbeit der Pflegekräfte, sondern auch an die dringende Notwendigkeit, ihre Ressourcen zu stärken. Die Wertschätzung durch das Management und Sinnhaftigkeit in der Arbeit sind zentrale Ressourcen für Pflegekräfte, die oft zu kurz kommen. Eine Studie des IFBG und der Barmer zeigt, wie wichtig diese Faktoren sind und wo Handlungsbedarf besteht.
Herausforderungen im Pflegealltag: Blick auf die Ressourcen
Der 12. Mai ist der internationale Tag der Pflegenden. Die Belastungen und Anforderungen für Pflegekräfte sind hoch – doch wie steht es um die Ressourcen? Ein Blick in die Ergebnisse der Pflegestudie 2.0 des IFBG in Kooperation mit der BARMER zeigt, dass die Wertschätzung durch das Management oder die Führung eine wichtige Ressource für Pflegekräfte ist, jedoch zu selten im Pflegealltag verankert ist. Ein hohes Maß an Wertschätzung kann dabei mit positiven Emotionen in Bezug auf den Arbeitsplatz zusammenhängen (Hinding 2012). Es zeigt sich jedoch, dass nur etwa jede fünfte Pflegekraft (23.8%) in einem hohen bzw. sehr hohen Maß Wertschätzung durch das Management erfährt.
Auch das Erhalten von Feedback zur Arbeit der Pflegekräfte ist eine wichtige Ressource und kann ein unterstützendes Arbeitsumfeld fördern (Cummings et al. 2018). Hier hat die Befragung von über 1.000 Pflegekräften gezeigt, dass etwas über ein Viertel (28.3%) der Befragten oft oder immer Feedback von Führungskräften zu der Qualität ihrer Arbeit erhalten.
Eine weitere Ressource, die positive Auswirkungen auf viele Arbeitsbereiche der Pflegekräfte haben kann, ist das Führungsverhalten. So kann eine höhere Führungsqualität mit einer geringeren Arbeitsbelastung einhergehen und sich positiv auf die Arbeitszufriedenheit auswirken (Cummings et al. 2018). In diesem Kontext verdeutlichen die Ergebnisse der Pflegestudie jedoch, dass sich hier Defizite aufzeigen: Drei von zehn Pflegekräften sind zufrieden damit, in welchem Maße deren Führungskraft für Entwicklungsmöglichkeiten sorgt (27.0%), die Arbeitszufriedenheit beachtet (29.5%), die Arbeit plant (30.03%) oder Konflikte löst (30.2%).
Stärkung der Ressourcen im Pflegealltag: Handlungsbedarf
Es zeigt sich, dass wichtige Ressourcen zu wenig Berücksichtigung im Pflegealltag finden und hier hoher Handlungsbedarf besteht. Die Ergebnisse zeigen jedoch auch, dass die Pflegekräfte eine hohe Bedeutung ihrer Arbeit wahrnehmen. Acht von zehn Pflegekräften (79.1%) sagen aus, die eigene Arbeit in (sehr) hohem Maße als sinnvoll einzuordnen. Dabei bildet eine hohe Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit eine wichtige Basis für die Motivation sowie Arbeitszufriedenheit im Beruf und ist dabei eine wichtige Ressource, um Arbeitsbelastungen besser zu bewältigen (Schmucker 2020).
Diese und weitere Erkenntnisse im Rahmen der Ressourcen- und Belastungsanalyse bei Pflegekräften finden Sie in den Studienbänden.
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