Pflegestudie
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Ressourcen- und Belastungsanalyse bei Pflegekräften
Die Pflegestudie 1.0
Im Frühjahr 2022 hat das IFBG – Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung in Kooperation mit der BARMER über 1.000 Pflegekräfte zu ihren Belastungen und Ressourcen befragt. Die Pflegekräfte wurden aus dem stationären und ambulanten Pflegebereich rekrutiert und zu Themen wie quantitative Anforderungen, Arbeitszufriedenheit oder Burnout-Risiko befragt werden.
Dabei hat sich herausgestellt, dass die beruflichen Anforderungen für Pflegekräfte durch die Corona-Pandemie deutlich zugenommen haben.
Die Pflegestudie 2.0
Doch wie geht es den Pflegekräften heute?
Dieser Frage ist das IFBG erneut nachgegangen und hat im Juli 2023 zusammen mit der BARMER wieder über 1.000 ambulante und stationäre Pflegekräften nach den Ressourcen und Belastungen im Pflegeberuf befragt – so viel ist klar, seit der Pandemie hat sich einiges verändert.
Unter anderem wird deutlich, dass die Arbeitszufriedenheit im Pflegeberuf seit der Pandemie stark gestiegen ist, doch auch die quantitative Belastung stieg weiter an. Pflegekräfte müssen aktuell noch schneller arbeiten als während der Pandemie, worunter die Leistungsfähigkeit messbar leidet.
Spotlight: Coolout in der Pflege
Ein Thema, welches neu in die aktuelle Studie aufgenommen wurde: Coolout in der Pflege. Ein Phänomen, welches die Pflegewissenschaftlerin Prof. Karin Kersting seit knapp 25 Jahren beschreibt und in ihren Forschungsarbeiten durchleuchtet. Pflegekräfte stehen demnach in einem Spannungsfeld zwischen normativen pflegerischen Ansprüchen (Stichwort: Patientenorientierung) und ökonomischen Zwängen des Pflegealltags (Kersting 2013). So geraten laut Marrs (2007) viele Pflegekräfte in einen Konflikt zwischen Arbeiten unter Zeitdruck und den eigenen Vorstellungen einer guten Pflege. Mögliche Folge: Pflegende entwickeln Reaktionsmuster, um die Normverletzung im Alltag hinnehmen zu können.
Dabei zeigen die Ergebnisse in erster Linie, dass nur die Hälfte der befragten Pflegekräfte das Gefühl haben, den individuellen Bedürfnissen ihrer Patienten gerecht zu werden und die eigenen Ansprüche einer guten Pflege erfüllen zu können. Letztendlich sind rund 42 % der Befragten zu der Akzeptanz gekommen, nicht gleichzeitig den Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden und ökonomisch arbeiten zu können.
Die Studienpartner
IFBG
Das IFBG ist 2013 aus einem Zusammenschluss von Wissenschaftlern der Universitäten Konstanz und Karlsruhe (KIT) entstanden. Heute zählen wir zu den führenden BGM-Beratungsinstitutionen Deutschlands. Neben Analysen – dabei vor allem Mitarbeiterbefragungen, psychische Gefährdungsbeurteilungen und Studien – führen wir auch bedarfsorientierte Maßnahmen in Unternehmen und im Öffentlichem Dienst durch.
BARMER
Die BARMER ist eine der größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Mit ihrem Fokus auf qualitativ hochwertige und bedarfsorientierte Betreuung rückt auch das BGM in den Mittelpunkt. Die BARMER engagiert sich aktiv für die Gesundheit Unternehmen und Beschäftigten. Seit 2016 arbeiten BARMER und IFBG im Rahmen von BGM-Analysen und BGM-Maßnahmen zusammen.