Psychische Gefährdungsbeurteilung
Wissenswertes zur Sonderform der graduellen GB-Psych nach §5 ArbSchG
Übersicht
Was ist eine graduelle GB-Psych?
- Es handelt sich dabei um die schrittweise Durchführung der psychischen Gefährdungsbeurteilung und zwar unabhängig vom Verfahren (Befragung oder Workshops).
- Die Belastungen in den Tätigkeitsbereichen bzw. Abteilungen werden nacheinander eruiert.
- So ist eine kontinuierliche Nachbereitung der Ergebnisse und sukzessive Ableitung, Planung und Umsetzung von Maßnahmen möglich.
Welche Vorteile hat eine graduelle GB-Psych?
Eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz bietet die optimalen Rahmenbedingungen, um kritische Handlungsfelder in Organisationen sowie in der Organisationsstruktur aufzudecken und diese durch gezielte Maßnahmen zu verbessern. Mithilfe der graduellen psychischen Gefährdungsbeurteilung ergeben sich folgende Vorteile und Chancen:
- Einzelne Tätigkeitsbereiche/Abteilungen können gezielt adressiert und bedarfsgerecht betreut werden.
- Die Kommunikation kann passgenau für die jeweilige Zielgruppe umgesetzt werden.
- Es erfolgt eine stärkere Einbeziehung der jeweiligen Führungskräfte (persönlicher Kontaktaufbau).
- Die Auslastung der Verantwortlichen für die GB-Psych ist besser kalkulierbar.
- Das sukzessive Vorgehen erlaubt eine intensivere Auseinandersetzung mit den Ergebnissen.
- Die Umsetzung von Maßnahmen kann gestaffelt und somit ressourcenschonender erfolgen.
- Bereits analysierte Tätigkeitsbereiche/Abteilungen können als Vorbild für andere dienen.
Wie genau läuft eine graduelle GB-Psych ab?
- Absprache mit den relevanten Akteuren innerhalb der Organisation (z. B. Geschäftsführung, Gesundheitsverantwortliche, Betriebs- oder Personalrat).
- Festlegung der zu analysierenden Tätigkeitsbereiche/Abteilungen sowie der Reihenfolge.
- Sukzessive Datenerhebung mittels Befragung oder Workshop.
- Auswertung der erhobenen Daten durch uns.
- Übermittlung der Ergebnisse in Form eines Berichts an die Verantwortlichen der GB-Psych. Auf Wunsch kann bei einer Befragung ein regelmäßig aktualisiertes Dashboard ca. 2 Wochen nach Ende der Datenerhebung bereitgestellt werden. Nach einiger Zeit ist auch die Bildung eines organisationsinternen Benchmarks möglich.
- Optional: Gemeinsame Konzeption und Umsetzung geeigneter BGF-Maßnahmen im Nachgang.
Beispielhafter Projektablauf einer graduellen GB-Psych:
Januar 2023
Projektstart
- Zeitraum flexibel
- Beginn des Projekts
- Planung durch IFBG & Unternehmen
Februar 2023 - März 2023
Abteilung 1
- Zeitraum: 3-4 Wochen
- Kommunikation der Befragung
- Befragungsphase
März 2023 - April 2023
Abteilung 1
- Zeitraum: 3-4 Wochen
- Auswertung/Aufbereitung
- Ergebnispräsentation
- Maßnahmenplanung
Psychische Gefährdungsbeurteilung: Erfahren Sie mehr über unsere Vorgehensweise
Eine psychische Gefährdungsbeurteilung kann zur Prävention von psychischen Belastungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Arbeitsplatz dienen. Wir wollen Ihnen dabei helfen, die psychische Gefährdungsbeurteilung als Instrument in Ihrem Unternehmen gezielt einzusetzen. Dadurch soll sich die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden der Beschäftigten nachhaltig und langfristig verbessert werden.
Die psychische Gefährdungsbeurteilung erfüllt die Vorgaben des Arbeitsschutzgesetzes und trägt zur Qualitätssteigerung in Ihrer Organisation bei. Eine stabile psychische Gesundheit von Beschäftigten ist für eine gute und qualitative Arbeit unabdingbar. Stress und permanenter Leistungsdruck wirken sich negativ auf die Motivation, Arbeitsmoral, Leistungsfähigkeit und das Betriebsklima aus. Deshalb ist es wichtig mithilfe einer psychischen Gefährdungsbeurteilung die organisatorischen Defizite zu identifizieren und bekämpfen.
Mit einer psychischen Gefährdungsbeurteilung am Arbeitsplatz lassen sich unter anderem die Belastungssituation der Beschäftigten untereinander, in Bezug auf die Führungsebenen sowie auf die Gesamtsituation feststellen. Die daraus resultierenden Handlungsfelder können gezielt ermittelt und anhand moderner Verfahren langfristig und nachhaltig gefördert werden.
Feedback-Steckbrief zur graduellen GB-Psych
Maxi Nieber, verantwortlich für das Thema Mentale Gesundheit im Bereich Arbeitssicherbei bei der Merck KGaA
- Projekt: Graduelle Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung mittels Befragung
- Zielgruppe: Gesamtunternehmen (es werden nach und nach alle Abteilungen befragt), hier beispielhaft Bezug auf Befragung von 250 Personen eines Produktionsbetriebs der Merck KGaA
- Zeitraum: 01.02.2022 bis open end
- Projektmanager beim IFBG: Marie Valeria Hopf und Dr. Mark Hübers
- Highlight: Bereitschaft aller Beteiligten für einen offenen Austausch zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen
- Verbesserungsvorschlag: Konkretere Erwartungsklärung zwischen den Koordinierenden der Gefährdungsbeurteilung und dem Bereich/den Vorgesetzten im Vorfeld
- Nächste Schritte: Vorstellung konkreter Maßnahmenpläne und Start der Umsetzung
- Größtes Handlungsfeld in der BGM-Welt: Arbeit im Schichtbetrieb gesundheitsgerecht gestalten
- Ihr persönliches Gesundheitsprojekt 2023: Mehr trinken 🙂
Vielen Dank an Maxi Nieber für die tolle Umsetzung dieses Projekts und die durchweg sympathische Zusammenarbeit.
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