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FAQ
Was versteht man unter betrieblicher Gesundheitskommunikation?
Die Betriebliche Gesundheitskommunikation (BGK) beschreibt alle Aktivitäten der gesundheitsrelevanten Botschaftsvermittlung innerhalb einer Organisation zwischen deren Mitgliedern auf unterschiedlichen hierarchischen Ebenen (Walter, Wäsche & Sander, 2012, in Anlehnung an Bruhn, 2011). Es handelt sich um einen neuen Begriff, den es zum einen von der Unternehmenskommunikation abzugrenzen und gleichzeitig in der dem Betrieb zugrundeliegenden Kommunikationsstruktur zu integrieren gilt, um gesundheitsrelevante Botschaften erfolgreich vermitteln zu können. Welche Kommunikationsmaßnahmen im Rahmen des BGM besonders geeignet sind, um Beschäftigte einerseits über Maßnahmen zu informieren und andererseits zur Teilnahme derer zu bewegen, ist bislang weitestgehend unbekannt. Da ein strategisches Kommunikationsmanagement als entscheidender Faktor für den Erfolg von BGM gilt, ist eine Systematisierung geeigneter Kommunikationsinstrumente erforderlich. Die für den BGM-spezifischen Informationsfluss als geeignet geltenden Kommunikationsinstrumente (Public Relations, Mediawerbung, Sales Promotion, Event Marketing, Direct Communications und Personal Communications) sollten gemeinsam eingesetzt werden und aufeinander abgestimmt sein (Walter, Wäsche & Sander, 2012).
Mit Ausnahme der Public Relations und der Mediawerbung erlauben alle Kommunikationsinstrumente eine stark individualisierte Ansprache entsprechender Zielgruppen (Gurt, Schwennen & Elke, 2009). Aufgrund der Sensibilität der Thematik des Gesundheitsmanagements sowie der Notwendigkeit persönlicher Überzeugung bietet sich vor allem eine Kommunikation an, die einen persönlichen Dialog mit der Zielgruppe ermöglicht, auch dialogorientierte Kommunikation genannt (Walter et al., 2012).
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Warum ist die systematische Gesundheitskommunikation im Betrieb so wichtig?
Frei nach dem Motto von Henry Ford – "Wenn du einen Dollar in Dein Unternehmen investierst, halte einen weiteren bereit, um das bekannt zu machen.” – lässt sich ein erfolgreiches BGM nur unter Anwendung einer systematischen Gesundheitskommunikation umsetzen.
Der Aufbau, die Implementierung und die Aufrechterhaltung eines ganzheitlichen BGM ist dabei keine leichte Aufgabe und erfordert eine systematische Planung mit klaren Zielen und einer durchdachten Vorgehensweise. Dabei hat sich gezeigt, dass für die erfolgreiche Umsetzung geplanter Maßnahmen der Faktor Kommunikation eine der wichtigsten Voraussetzungen ist. Aus folgenden drei Gründen ist eine systematische Gesundheitskommunikation dabei entscheidend:
- Höhere Teilnahmequoten an BGM-Maßnahmen
- Verbessertes Image des BGM und des Arbeitgebers
- Größeres Gesundheitsbewusstsein der Beschäftigten
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Wie kann es gelingen, Beschäftigte für Gesundheitsangebote zu begeistern?
Für Unternehmen kann es sich lohnen, einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu so genannten Gesundheitsbotschaftern ausbilden zu lassen. Dies ist eine innovative, aber einfache Form der Betrieblichen Gesundheitskommunikation. Doch was bedeutet das? Und was sind die Aufgaben? In 7 Punkten ist das Konzept schnell erklärt:
- Multiplikatoren: Die Personen, die zu Gesundheitsbotschaftern ausgebildet werden, streuen die Angebote des BGM-Teams in das ganze Unternehmen. Sie sind somit die „Arme des BGM“ und tragen alle Informationen weiter, auch in die Abteilungen. Durch die präsente Kommunikation ist ein großer Schritt hinsichtlich erfolgreichen BGM-Angeboten in Unternehmen gemacht, denn die Beteiligung an Maßnahmen kann so gesteigert werden. Das ist das Ziel des Konzepts.
- Iniitieren: Gesundheitsbotschafter können auch eigene Ideen in das BGM von Unternehmen mit einfließen lassen. Durch den ständigen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen stellen Sie Bedarfe fest, denn Sie fungieren auch als Ansprechpartner.
- Verständigung: Damit möglichst alle Beschäftigten eines Unternehmens von den BGM-Maßnahmen erfahren, ist es sinnvoll, Gesundheitsbotschafter mit Fremdsprachenkenntnissen auszubilden. Mehr Gesundheit durch mehr Verständigung.
- Den Ball hin- und herspielen: Ziel ist es, den Austausch zu fördern und interne Angebote besser zu verbreiten. Hier arbeiten das BGM-Team und die Gesundheitsbotschafter Hand in Hand.
- Nachhaltigkeit: Durch die andauernde Kommunikation der Gesundheitsbotschafter mit Kolleginnen und Kollegen können BGM-Maßnahmen nachhaltiger werden.
- Kreativ sein: Passen Sie die Bezeichnung dieser Tätigkeit an Ihre Unternehmenskultur an: wie wäre es mit „Gesundheitspartner“ oder auch „Gesundheitslotse“?
- Don'ts: Was Gesundheitsbotschafter nicht tun: Sie beraten keine Kollegen ganzheitlich in Bezug auf Ihre Gesundheit und „bekehren“ auch nicht.
Sie möchten mehr über die interne und gesundheitsbezogene Unternehmenskommunikation im Rahmen einer Gesundheitsbotschafter-Ausbildung erfahren? Hier können Sie Kontakt zu unserem Experten, Valentin Goetz, aufnehmen.
Wie kann die Teilnahme an gesundheitsfördernden BGM-Angeboten in einer Organisation erhöht werden?
Ein erfolgreicher Lösungsansatz, um die Teilnahme an BGM-Angeboten zu erhöhen, ist die Einbindung und Ausbildung interner Beschäftigter für das BGM. Im Rahmen von Schulungen werden Beschäftigte so ausgebildet, dass sie als effektive Multiplikatoren der BGM-Verantwortlichen fungieren und die Gesundheitsbotschaften tief hinein in die Organisation transportieren. Beispiele aus der betrieblichen Praxis sind:
- Gesundheitspartner
- Gesundheitsbotschafter
- Gesundheitsguides
- Gesundheitslotsen
- Bewegungsmultiplikatoren
- Ergo-Scouts
- Ergo-Praktiker
- Schlafbotschafter
Unsere Erfahrung aus der Zusammenarbeit mit Unternehmen und Behörden zeigt, dass durch interne Multiplikatoren die Beteiligung an BGF-Maßnahmen des Gesundheitsmanagements steigt, das Bewusstsein für die Wichtigkeit gesundheitsfördernder Maßnahmen verbessert wird und Herausforderungen (z. B. kulturelle Unterschiede, zeitliche Ressourcen, Erreichbarkeit) erfolgreich begegnet werden kann.
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Was sind die Erfolgsfaktoren einer erfolgreichen Gesundheitskommunikation im BGM?
- Kommunikationsmix – stellen Sie einen innovativen Mix aus allen 6 Bereichen zusammen.
- Art der Kommunikation – wählen Sie emotionale Botschaften (z. B. über Testimonials, Storytelling).
- Gesundheitsbotschafter – bilden Sie interne Beschäftigte zu BGM-Multiplikatoren aus.
- Wertschätzung – bleiben Sie in der Ansprache authentisch und respektvoll.
- Wechsel der Sichtweise – der Köder sollte dem Fisch schmecken, nicht dem Angler, also Ihnen.
- Verrücktes Denken – überraschen Sie mit neuen Ideen (z. B. aus dem Guerilla-Marketing).
- Systematische Planung – eine saubere Meilensteinplan inkl. Erfolgsmessung schafft Orientierung.
- Partizipation – binden Sie alle BGM-Verantwortlichen und die Unternehmenskommunikation ein.
Sie sind im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung auf der Suche nach Unterstützungsmöglichkeiten, um die interne Gesundheitskommunikation in Ihrer Organisation zu optimieren? Hier können Sie Kontakt zu uns aufnehmen.
Welche Kommunikationsbereiche sind für das BGM relevant und wie könnten beispielhafte Maßnahmen aussehen?
Prinzipiell stehen eine Vielzahl an Instrumenten für die interne und externe Unternehmenskommunikation zur Verfügung, aus denen sich zahlreiche kommunikationspolitische Aktivitäten ergeben. Im Folgenden werden sechs Kommunikationsbereiche mit beispielhaften Maßnahmen im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung beschrieben:
- Persönliche Kommunikation (BGM-Input auf Betriebsversammlung, Gesundes Mitarbeitergespräch, Betriebsausflug mit Gesundheitsbezug)
Direkte Kommunikation (Health-Hotline, Gesundheitsnewsletter, Persönliches Anschreiben)
Event Marketing (Familiengesundheitstag, Turnschuhtag, Gesundheitsflashmob)
Sales Promotion (Schnupperkurse, Gesundheitspass, Rabattaktionen)
Media Werbung (Flyer und Plakate, Infoscreens, Intranet)
Öffentlichkeitsarbeit (MA-Zeitung, Presse, Internet)
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Wie sieht Guerilla-Marketing in der Betrieblichen Gesundheitsförderung aus und was sind die Erfolgsfaktoren?
Guerilla-Marketing kann auch im BGM als innovatives Werbemittel für die erfolgreiche, interne Gesundheitskommunikation genutzt werden. Im Wesentlichen geht es hierbei darum, kreative, pulsierende und aufregende Erlebnisse zu schaffen, die Neugierde wecken und die Beschäftigten für ein spezifisches Gesundheitsthema sensibilisieren. Dabei steht nicht die Wissensvermittlung, sondern der "Wow-Effekt" und die Irritation im Vordergrund. Letztlich zielen diese Guerilla-Marketing-Maßnahmen darauf ab, den "Flurfunk" im Unternehmen anzuregen und das Interesse an BGM-Veranstaltungen zu entfachen – ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit viel Aufregung.
Hier finden Sie ein Beispiel aus dem Bereich Schlaf, welches in Zusammenarbeit mit der MTU Friedrichshafen umgesetzt wurde. Ein weiteres Beispiel aus dem Bereich Bewegung und Ergonomie finden Sie hier.