Startseite • Maßnahmen • Führung • Führung am Arbeitsplatz – die Perspektive der Beschäftigten
Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an Führung denken? Im klassischen Sinne des Begriffs könnte man denken, dass es sich um eine Person handelt, die andere in eine bestimmte Richtung lenkt. Die Wissenschaft der Führung hat sich in verschiedene Richtungen entwickelt. Von Modellen transaktionaler und transformationaler Führung bis hin zu aufgabenorientiertem und rücksichtsvollem Führungsverhalten wurde viel getan, um herauszufinden, welche Rolle und welchen Einfluss Führungskräfte auf Beschäftigte haben.
Wie stehen Beschäftigte zu ihren Führungskräften?
Das IFBG hat ihre eigene Datenbank gesichtet und seit 2018 mehr als 30.000 Beschäftigte befragt, wie sie den Einfluss ihrer Führungskräfte auf ihren Arbeitsalltag und ihre Zukunftsaussichten bewerten.
Der Einfluss von Führung auf den Arbeitsalltag
Arbeitszufriedenheit, Konflikte mit Kolleginnen und Kollegen sowie die Quantität der Arbeit sind die wichtigsten Faktoren, die die subjektive Qualität des Arbeitsalltags bestimmen. Allerdings geben nur 47,1 % der Beschäftigten an, dass ihre direkten Führungskräfte die Arbeitszufriedenheit für wichtig halten. Nur 40,6 % der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geben an, dass ihre direkten Vorgesetzten meistens gut mit Konflikten umgehen können, während 27,5 % angeben, dass ihre Vorgesetzten selten gut mit Konflikten umgehen. Das gleiche Muster zeigt sich auch beim Management der Arbeitsbelastung: 40,9 % geben an, dass ihre direkte Führungskraft das Arbeitspensum meistens gut planen kann, während 24,4 % der Meinung sind, dass sie dies selten tut. Insgesamt neigen jüngere Beschäftigte (bis 29 Jahre) dazu, ihre direkten Vorgesetzten positiver zu bewerten, und männliche Beschäftigte sind eher der Meinung, dass ihre Führungskraft die Bedeutung der Arbeitszufriedenheit besser erkennen kann.
Lassen Führungskräfte zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten zu?
Die Möglichkeit, sich weiterzubilden und beruflich voranzukommen, kann ein zentraler Baustein für die Motivation eines Mitarbeitenden sein. Sei es durch Workshops oder Weiterbildungen in anderen Abteilungen – Führungskräfte haben Einfluss darauf, welche Möglichkeiten den Beschäftigten geboten werden. Bemerkenswerterweise geben 28,2 % der Befragten an, dass ihre Führungskräfte (sehr) wenige Möglichkeiten bieten, während 38,4 % das Gegenteil behaupten.
Das Fazit
Führungskräfte tragen in hohem Maße zum Wohlbefinden der Beschäftigten bei. Es ist schlüssig, dass eine Führungskraft, die nicht in der Lage ist, Arbeitsbelastung und Konflikte richtig zu managen, einen negativen Einfluss auf ihre Beschäftigten haben kann.
Während die Auswertungen der Befragungen zeigen, dass etwa 50,0 % der Führungskräfte die Arbeitszufriedenheit, das Konflikt- und das Arbeitsbelastungsmanagement richtig handhaben, gibt es bei der anderen Hälfte noch Verbesserungspotential. Darüber hinaus sollten sich Führungskräfte ihres Einflusses auf die berufliche Laufbahn ihres Teams bewusst sein und Maßnahmen ergreifen, um ihren Führungsstil in eine positive Richtung zu bewegen – nicht nur für ihre Beschäftigten, sondern auch für ihr eigenes Arbeitsumfeld.
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