Licht am Arbeitsplatz – wie Licht die Arbeitseffizienz beeinflusst

Kalliopi Gkaroumpas

Trainee
Team Marketing & Sales
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Licht beeinflusst uns auf verschiedene Weise. Vor allem in der Winterzeit bemerken wir, wie ein grauer und kalter Tag unsere Stimmung trübt und ein paar Sonnenstrahlen uns positiv beeinflussen können. Auch am Arbeitsplatz ist Licht wichtig und sollte nicht unterschätzt werden. Ein schlechtes Beleuchtungssystem am Arbeitsplatz kann sich negativ auf unser Wohlbefinden auswirken und zu einer verminderten Leistungsfähigkeit führen.

Beleuchtungssysteme sollten in erster Linie einen guten Sehkomfort und ausreichend Helligkeiten bieten, damit verschiedene Aufgaben sicher ausführbar sind. Je nachdem welche Aufgabe ansteht oder welche Atmosphäre durch das Licht entstehen soll, kann wärmeres oder kühleres Licht vorteilhafter sein. Grundsätzlich werden Arbeitsplätze mit viel Tageslichtdurchlässigkeit als leistungsfördernd betrachtet.

Allgemeines und Zeitgeberfunktion des Lichts

Verschiedene Eigenschaften des Lichts können sich auf die Aufmerksamkeit und Leistung eines Menschen auswirken. Zum einen gibt es visuelle Effekte, wie Sehleistung und Sehkomfort, die eine gute Sicht überhaupt erst ermöglichen und zum anderen nicht-visuelle Effekte, wie die Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus oder der Hormonproduktion. Für letzteres sind die blaulichtempfindlichen Sehzellen im Auge verantwortlich, die den menschlichen Organismus an den Tag-Nacht-Wechsel anpassen. Licht dient als Zeitgeber und synchronisiert die innere Uhr durch Licht-Dunkel-Signale (Bernges, 2016).

Das Tageslicht am Morgen aktiviert eine Art Wachmodus im Körper. Dadurch wird die Hormonproduktion des Schlafhormons Melatonin unterdrückt, um Wachheit und Aktivität zu signalisieren. Bei Abenddämmerung hingegen schaltet sich der Körper auf den Ruhemodus um und regt die Hormonproduktion des Melatonins wieder an, um Müdigkeit zu erzeugen. Durch Beleuchtungssysteme in Arbeitsräumen kann dieses System manipuliert werden und zu einer verlängerten Wachphase in der Abenddämmerung oder Nacht führen (Bernges, 2016; Werth, 2013).

Wirkung von Lichtverhältnissen auf die Arbeitseffizienz

Die Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz können verschiedene nicht-visuelle Effekte auf die Leistungsfähigkeit und das Aufmerksamkeitslevel erzielen. Hierbei spielen Farbtemperatur und Beleuchtungsstärke eine große Rolle. Je heller und kälter bzw. bläulicher das Licht ist, desto mehr wird dem Körper Wachheit, Konzentration und Aufmerksamkeit signalisiert. Allerdings kann sich bläuliches Licht zur späteren Zeit am Abend negativ auf die Schlafqualität auswirken, da diese Farbtemperatur das Schlafhormon Melatonin unterdrückt. Warmes und gedimmtes Licht eignet sich hingegen gut für Kreativitäts- und Teamaufgaben, da es den Wohlfühlfaktor steigert. Auch für Feedback-Gespräche oder Wohlfühlmeetings kann wärmeres Licht zu einer gemütlicheren Atmosphäre verhelfen. Generell wird eine angenehme Raumgestaltung, gepaart mit einem angenehmen Sehkomfort, als positiv und motivierend empfunden (Werth, 2013).

Tageslicht und Leistungsfähigkeit

Vor allem Tageslicht erzielt positive Effekte am Arbeitsplatz. Räumen, die kaum Tageslicht zulassen, werden eine schlechtere Leistung zugesprochen als Büroräumen mit viel Tageslicht. In einer Studie von 2014 wurden Beschäftigte im Büro an Arbeitsplätzen mit und ohne bzw. keinem direkten Kontakt zu Fenstern untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass Beschäftigte in der fensterlosen Umgebung schlechtere Werte bei der Schlafqualität und Gesamtaktivität (8:00 bis 17:00 Uhr) hatten als Beschäftigte, die in Räumen mit Fenstern arbeiteten (Boubekri et al., 2014).

Mehr zum Thema Licht und Schlaf sowie zum Thema Augengesundheit finden Sie in unserem Maßnahmenbereich.

Quellen:

  • Bernges, F.; Groneberg, D., Bundschuh, M.; Bauer, J. (2016). Arbeitsbedingungen im Fokus – Intelligente Beleuchtung. Zentralblatt für Arbeitsmedizin 66(4), 218 – 219.
  • Boubekri, M.; Cheung, I.; Reid, K.; Wang, C., Zee, P. (2014). Impact of windows and daylight exposure on overall health and sleep quality of office workers: a case-control pilot study. Journal of Clinical Sleep Medicine 10(6), 603 – 611.
  • Viola, A.; James; L.; Schlangen, L; Dijk, D. (2008). Blue-enriched white light in the workplace improves self-reported alertness, performance and sleep quality. Scand J Work Environ Health 34(4), 297-306.
  • Werth, L.; Steidle, A.; Hubschneider, C.; de Boer, J.; Sedlbauer K. (2013). Psychologische Befunde zu Licht und seiner Wirkung auf den Menschen – ein Überblick. Bauphysik 35 (3), 193 – 204.