Startseite • Maßnahmen • Führung • Was ist Arbeit? Ein Einblick in die Rollenklarheit
Wie würden Sie einen normalen Arbeitstag beschreiben? Je nach Beruf könnte das bedeuten, dass Sie Ihre Aufgaben nacheinander abarbeiten und anschließend Feierabend machen. Oder aber, dass Sie mehrere Aufgaben gleichzeitig jonglieren und dafür sorgen, dass alles reibungslos abläuft. Für manche Beschäftigte gibt es so etwas wie einen Routinetag allerdings nicht.
Die Idee eines optimalen Arbeitstages beruht (unter anderem) darauf, dass man genau weiß, was zu tun ist und wer es tun wird – kurz gesagt: Rollenklarheit. Sich sicher zu sein, welche Aufgaben auf dem Tisch liegen, ist ein entscheidender Faktor für einen erfolgreichen Arbeitstag, denn Unklarheiten führen nicht nur zu Verzögerungen, sondern auch zu Frustration und Demotivation.
Die folgenden Daten stammen aus der Datenbank der IFBG – Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung GmbH.
Die Aufgabe und die Wahrnehmung der Beschäftigten
Zunächst einmal scheint der Trend in Bezug auf die Klarheit der Arbeit günstig zu sein:
Auf die Frage nach ihren Arbeitszielen geben 66,5 % der Beschäftigten an, dass ihre Ziele sehr klar sind. Sie wissen auch genau, was in ihren Verantwortungsbereich fällt und was von ihnen erwartet wird: Rund 75 % bewerten diese Bereiche als sehr klar.
Paradoxerweise geben 52,4 % allerdings an, dass sie manchmal oder sogar meistens widersprüchliche Aufgaben erhalten. Fast ein Fünftel sagt, dass sie Aufgaben oftmals anders erledigen müssen, als wie sie es für richtig erachten. Erstaunliche 59,2 % sind sogar der Meinung, dass einige ihrer Aufgaben unnötig erscheinen.
Diese widersprüchlichen Zahlen deuten auf eine Verunsicherung der Beschäftigten hin. Sie wissen zwar, welche Aufgaben sie haben, sind sich aber nicht immer sicher, warum sie diese erledigen. Rollenklarheit entsteht in einem bestimmten Kontext: Wenn Aufgaben und Ziele so kommuniziert werden, dass die Beschäftigten ihren Zweck verstehen, werden sie auch die Bedeutung und Relevanz ihres Beitrags verstehen. Wenn also die Bedeutung ihrer Arbeit klar vermittelt wird, wird auch ihre Rolle klarer.
Beschäftigte wollen etwas Neues ausprobieren
Je älter die Beschäftigten, desto weniger stellen sie die Methoden zur Erledigung der Arbeitsaufgaben in Frage. 20,3 % der Beschäftigten bis 29 Jahre denken sehr oft, dass Aufgaben anders gemacht werden sollten, während diesen Gedanken nur 13,0 % der über 60-jährigen haben. Dies könnte die Innovationsfreudigkeit jüngerer Beschäftigter widerspiegeln, andererseits aber auch ihre geringere Erfahrung am Arbeitsplatz.
Darüber hinaus variieren diese Meinungen auch innerhalb der Arbeitsmodelle erheblich. Rund 40,0 % der Vollzeitbeschäftigten geben an, dass sie nur selten denken, dass Aufgaben anders gemacht werden sollten, während knapp 50,0 % der Teilzeitbeschäftigten diesen Gedanken haben. Vollzeitbeschäftigte verbringen mehr Zeit am Arbeitsplatz, weshalb sie mehr Informationen über das Unternehmen und den Kontext ihrer Aufgaben haben und daher die dahinterstehenden Prozesse besser verstehen können.
Die (unnötigen) Aufgaben
Manche Abläufe am Arbeitsplatz sind seit vielen Jahren etabliert, so dass sie selten hinterfragt werden. Manchmal geht der eigentliche Zweck im Laufe der Zeit verloren und die Aufgabe selbst ist gar nicht mehr von Nöten. Dies könnte erklären, warum jüngere Beschäftigte dazu neigen, einen Teil ihrer Arbeitsaufgaben für unnötig zu halten. 23,7 % der Beschäftigten bis 29 Jahre geben an, dass sie sehr oft Dinge tun müssen, die ihnen sinnlos erscheinen, während nur 11,8 % der über 60-jährigen dieser Meinung sind.
Vollzeitbeschäftigte (23,0 %) neigen stärker dazu, dies anzunehmen als Teilzeitbeschäftigte (16,6 %). Es wird wieder deutlich, dass Vollzeitbeschäftigte in der Regel einen besseren Überblick über die Arbeitsabläufe haben und daher schneller erkennen und beurteilen können, welche Aufgaben sie für notwendig erachten.
Und jetzt?
Im Großen und Ganzen verstehen die Mitarbeitenden, was ihre Arbeitsaufgaben und Ziele sind – aber nur weil sie es verstehen, heißt das nicht, dass sie zu 100 Prozent damit einverstanden sind. Wenn die Aufgaben klar sind, bekommen Beschäftigte eine bessere Vorstellung von ihrer Rolle bei der Arbeit. Die Daten zeigen jedoch, dass einige Methoden nicht zielführend und Aufgaben teilweise unnötig sind.
Eine effektive und klare Arbeitsverteilung steigert die Produktivität um ein Vielfaches. Dabei sollte die Geschäftsführung bzw. Führungskraft immer auch die Vorschläge ihrer Belegschaft berücksichtigen, denn diese haben oft eine andere Sichtweise oder Herangehensweise an bestimmte Prozesse.
Das Rad muss hier nicht neu erfunden werden, und ein bekanntes Sprichwort gilt immer noch: Teamwork makes the dream work!
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